Da direkt am Bahnhof Stöberhai nicht genügend Platz war, legte man eine Ausweichstelle direkt hinter dem Bahnhof an. Eine Weiche lag am Ende des Bahnsteigs, die andere nicht einsehbar hinter einer Kurve. Sie wurde über eine Gestänge- leitung vom Bahnsteig her fernbedient.
Die Ausfahrung des Weinglastals brachte der Bahntrasse den nötigen Höhengewinn, um ohne Zahnradabschnitt als reine Adhäsionsstrecke (Adhäsion=Reibung) die Südharzberge zu erklimmen. Am Ausgang des Weinglastals liegt die Bahntrasse schon 60 m über der Taleinfahrt. Unten im Tal ist die durchfahrene Trasse Richtung Wieda zu sehen.
Ausfahrung eines Seitentals
Kleinere Täler werden durch Dämme überwunden. Größere werden wie das Weinglastal ausgefahren - abermals des Höhen- gewinns wegen. Vor Anlage des Radwanderweges war die Trasse hier nur noch mit viel Phantasie erkennbar.
Die Ausfahrung von Nebentälern hat nicht ausgereicht, der Trasse genug Höhe zu geben. Daher wendet die alte Bahntrasse im oberen Steigertal. Das Tal ist für eine Kehrschleife zu eng. Daher sprengte man auf der anderen Straßenseite nach einem Dammabschnitt einen 15 Meter tiefen Einschnitt in den hier anstehenden geologisch interessanten „Tanner Grauwackenzug“. Gerade im Sommer ist das kühle, feuchhte Mikroklima des Felslochs beim Hindurchfahren beein- druckend. Farne fühlen sich an den hohen, feuchten Felswänden wohl.
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Schnittpunkt mit dem Kaiserweg
Der Schnittpunkt mit dem Kaiserweg ist ein Einblick in frühe Harzer Verkehrsgeschichhte. Der einst als „Heidenstieg“ Bezeichnete Weg führt von Bad Harzburg in Nord-Süd-Richtung über den Harz und ist ein mittelalterlicher Verkehrsweg. Er hielt sich bevorzugt auf den Bergrücken, um von zerstörerischen Wassermassen an Hängen und Talgründen verschont zu bleiben.
Einsam im Wald diente diese Station Wanderern und der Holzverladung. Heute erinnert die steinerne Mauer der Lade- Rampe an tausende verladene Baumstämme. Für eine Rast ist dieser Ort ideal. Da auch ein Parkplatz vorhanden ist, kann auch dieser Punkt als Einstieg in eine Etappe des Südharz-Eisenbahn-Radwanderweges dienen. Die lang anhaltende Steigung seit dem Wiedaer Ortsausgang ist hier beinahe schon geschafft. 600 m ü. NN!