Sehenswertes entlang des Randwanderweges
Entlang des Südharz-Eisenbahn-Radwanderweges gibt es zahlreiche bekannte und noch unentdeckte Sehenswürdigkeiten.
Einige davon werden nachfolgend vorgestellt und Ihnen zum Besuch empfohlen.
Kloster Walkenried
Leider ist die gewaltige Klosterkirche des ehemaligen Zisterzienserklosters Walkenried nur noch eine Ruine. Aber was für eine! Gewaltig ragen die Mauern rund um die Chorfenster in den Himmel. Allein die Größe der erhalten gebliebenen Mauerreste lässt erahnen, wie groß einmal die Kirche insgesamt gewesen sein muss.
Das Klostermuseum Walkenried lässt Sie eintauchen in eine lange Klostergeschichte und zeigt, wie gerade das Kloster Walkenried nicht nur ein religiöses Zentrum bildete, sondern auch ein mittelalterlicher Wirtschaftskonzern gewesen ist, dessen Einflussbereich weit über die Harzregion hinaus reichte.
Karstwanderweg
An Walkenried und seiner Klosterkirche vorbei führt der Südharzer Karstwanderweg. Vom Kloster aus lässt sich so das „Himmelreich“ erreichen. Eine wahrhaft himmlische Landschaft und ein einzigartiges Refugium seltener Pflanzenarten.
Bei Bauarbeiten des Walkenrieder Tunnels für die Bahnstrecke Northeim – Walkenried – Ellrich – Nordhausen wurde die größte Karsthöhle Deutschlands entdeckt. Die Himmelreichhöhle kann nur mit dem Zug besichtigt werden, denn dieser fährt mitten durch die Höhe hindurch. Doch sieht man nichts – wegen dem herabstürzenden Gestein wurde das Tunnelgewölbe im Höhlenraum ausgemauert und meterhoch zum Schutz überdeckt.
Früher konnte man im Himmelreich einen Blick über die innerdeutsche Grenze nach Ellrich werfen und beobachten, wie Güterzüge durch ein Tor im Grenzzaun von hüben nach drüben und zurück fuhren. Streng bewacht von Grenzsoldaten und umfangreichen Sicherungs- und Sperreinrichtungen entlang der Gleisanlagen.
Das KZ Außenlager Ellich, das zum KZ Mittelbau-Dora bei Nordhausen gehörte, findet sich in nächster Nähe des Bahnhofs Ellrich. Hier wird auf einem Rundweg an verschiedenen Stationen die traurige Geschichte diese von Gewalt und Willkür geprägten Ortes erzählt. Ein Mahnmal, dass sich solche Geschichte in Deutschland nie wiederholen darf.
Walkenrieder Klosterteiche
Dem Kloster Walkenried verdankt die kleine Gemeinde viel. Zahlreiche Besucher einerseits als auch die schönen Klosterteiche in Richtung Bad Sachsa. Der Südharz-Eisenbahn-Radwanderweg führt an zwei kleineren Exemplaren, dem Affenteich und dem Eckteich vorbei.
Im Wald verborgen am der Bahnstrecke nach Bad Sachsa liegt ein großer Betonklotz im Wald verborgen. Es sind die Überreste des Walkenrieder Schotterwerks, in dem bis zum Ersten Weltkrieg das Gestein aus dem Steinbrüchen der Südharz-Eisenbahn zu Schotter uns Steinsanden verarbeitet wurde. Granit vom Wurmberg und Grauwacke bei Tanne und Sorge sowie zuletzt bei Brunnenbachsmühle wurde hier verarbeitet. Die Anlagen wurden über große Transmissionsriemen angetrieben. Auf der Nordseite lieferte die SHE die Steine auf einer Dammschüttung an, auf der Südseite der Anlage erfolgte die Verladung in regelspurige Wagen der Staatsbahn.
Im Priorteich lässt sich sogar im Sommer baden.
Quelle: www.walkenried-tourismus.de
Glas- und Hüttenmuseum Wieda
Im ehemaligen Rathaus der Gemeinde Wieda – unweit des Radwanderweges, der hinter dem Rathaus (durch die Wieda getrennt) entlang verläuft – findet sich das sehenswerte Glas- und Hüttenmuseum.
Es zeigt einen Teil der Wiedaer Industriegeschichte. Von den Wanderglashütten, die von Standort zu Standort zogen, wenn die Rohstoffe am bisherigen Standort aufgebraucht waren bis hin zum Hüttenwerk Wieda, das sich zuletzt auf die Produktion von Öfen spezialisierte wird hier sehr anschaulich an zahlreichen Exponaten dieIndustriegeschichte aufgezeigt. Sehr sehenswert und mit viel Liebe gemacht.
FIS Heimat- und Skimuseum Braunlage
Das Heimat- und Skimuseum Braunlage erzählt die wechselvolle und interessante Geschichte des Ortes.
Im Mittelalter befand sich hier ein Hüttenplatz. Auch Vieh- und Weidewirtschaft wurde betrieben. Mit Einstellung des Hüttenbetriebes versank die kleine Gemeinde in Armut. 1747 ließ Johann Georg von Langen in den Braunlager Forsten Kartoffeln anbauen und verfasste eine Denkschrift darüber.
Mit dem Blaufarbenwerk und der neuen Braunlager Glashütte erblühte abermals die Industrie. Sie verlangte nach einem Bahnanschluss, der 1899 mit der Südharz-Eisenbahn geschaffen wurde. Ein Granitsteinbruch am Wurmberg sorgte außerhalb des Winters für zusätzliche Arbeitsstellen. Und mehrere Sägewerke profitierten vom Eisenbahnverkehr. Zudem blühte der 1882 begonnene Fremdenverkehr mit dem Bau der Eisenbahn auf. So wandelte sich das Antlitz des Ortes binnen weniger Jahre. Prächtige Villen entstanden in den neuen Villenvierteln am Hütteberg und am Jermerstein.
Zwischen 1945 und 1989 lag Braunlage zwischen Ost und West – direkt an der undurchdringlichen Innerdeutschen Grenze.
Nicht zuletzt war Braunlage auch Anziehungspunkt für Künstler aller Art, die hier entweder ihre Darbietungen aufführten oder aber Braunlage als Gegenstand ihrer Kunst aufnahmen – so Lyonel Feininger als international bekannter Künstler oder solche wie der Moormaler Ferdninand Thomas, der die Braunlager Moore wie kein anderer auf Leinwand verewigte.
Natürlich befasst sich das Museum auch mit der Südharz-Eisenbahn selbst.
Die Wurmberg-Seilbahn
Von Braunlage aus führt norddeutschlands längste Seilbahn als Umlauf-Kabinenbahn auf den 971 m hohen Wurmberg. Nach dem Abriss der Großen Wurmbergschanze erreichte Niedersachsens höchster Berg nicht mehr die 1.000 Meter Marke. Seit es aber den neuen Aussichtsturm mit Außenrutsche gibt, misst der Wurmberg mit diesem Kunstgriff wieder 1.000 Meter.
Der Wurmberg ist ein Sport- und Wanderberg. Mountainbiken, Wandern, Monsterroller und vieles mehr hat er aufzubieten. Zudem langweilen sich auch Kinder nicht, da es Trampoline, eine Kugelbahn, Flöße und vieles mehr für die Kleinen gibt. Gastronomie gibt es auch – auf dem Gipfel als auch auf halber Höhe unweit der Mittelstation der Seilbahn mit dem sehr beliebten Rodelhaus.
Interessant: Zuerst wurde die obere Sektion der Seilbahn am 16.02.1963 eröffnet. Man fuhr mit Bussen vom Ort bis zur Mittelstation.
Erst am 01.07.1967 eröffnete auch der untere Teil der Seilbahn, der in der Talstation am Großparkplatz unweit des 1974 eröffneten Eisstadions im Norden Braunlages beginnt.
Bis heute kann man an der Mittelstation ein- und aussteigen.