Im Mittelalter führten nur wenige Straßen in das Harzgebirge hinein. Kaum besiedelt und gefährlich galt der Harz. Beides traf sicherlich zu. Der Kaiserweg wurde früher „Heidenstieg“ genannt, denn nur ein „Heide“ drang in diese gottlose Gegend vor, in der Räuber und Wegelagerer ihr Unwesen trieben.
Ab dem Kaiserweg muss auf vorhandene Waldwege ausgewichen werden, was unnötige Steigungen in den Weg einbringt. Die ehemalige Bahntrasse erspart sich die letzten Höhenmeter und durchschneidet die Wasserscheide zwischen Weser und Elbe in einem Einschnitt. Es bleibt zu hoffen, dass hier alsbald ein Ausbau des Radwegs auf alter Trasse erfolgt.
Der Kaiserweg verlässt die Bahntrasse. Doch wo er ist, findet man Geschichte. So auch den „Kapellenfleck“, der vermutlich ein einfaches Gasthaus für Pilgerer und Handelsleute im wilden, unerschlossenen Harz ist. Ein Kapellenraum war an- gegliedert. Heute sind die Grundmauern in dem Bodendenkmal nur noch zu erahnen. Eine Infotafel leistet hier wertvolle Hilfe.
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Das Schächerbachtal
Das Schächerbachtal ist ein feuchtes Wald- und Wiesental. Hier gibt es fast schnurgerade Abschnitte ohne grössere Steigung. Insgesamt fällt der Radweg leicht ab.
Einst befand sich hier die Schächerbachmühle. Ein Teich gehörte auch dazu. Sein Damm ist noch erkennbar. Unweit davon befindet sich das ehemalige, romantische Forsthaus Kapellenfleck - heute im Privatbesitz.
Im Jahr 1900 eröffnet, brannte das Bahnhofsgebäude schon im Jahr 1901 ab. Der noch im gleichen Jahr errichtete Neubau erinnert noch heute als Haupthaus des „Jugendwaldheims Brunnenbachsmühle“ an die Eisenbahnvergangenheit. Über drei Gleise und ein Ladegleis verfügte der Bahnhof. Obgleich einsam im Wald gelegen, zweigte hier bis 1945 die Stichstrecke nach Sorge und Tanne ab. Eine Bahnhofsgaststätte mit Biergarten und Terrasse auf dem Bahnsteig war auch vorhanden. Heute leistet das Jugendwaldheim eine wichtige und unschätzbare Arbeit an der Umweltbildung unseres Nachwuchses. Das Nationalparkpersonal gewährt jedem Interessierten gern Einblick.