Verantwortliches Handeln für unseren Radwanderweg.
Der Südharz-Eisenbahn-Radwanderweg ist ein mit viel Mühe und finanziellem Engagement geschaffenes Highlight des „sanften Tourismus“ im Harz.
Doch leider schätzen nicht alle das Erreichte und gehen nicht mit dem Weg um, wie man es mit einer touristischen Attraktion machen sollte.
Immer wieder gehen hier Klagen ein, der Weg sei nicht passierbar, durch Rückearbeiten beeinträchtigt oder auch in Abschnitten am Zuwachsen. Leider sind die meisten dieser Klagen berechtigt.
Niemand kommt auf die Idee, eine Landstraße mit drei querliegenden Bäumen zu blockieren. Hier schon.
Es gehört auch Veranwortung dazu, den Radwanderweg weiterhin attraktiv zu gestalten und nicht durch Hindernisse, Wegbarrieren und Abschnittssperrungen zu entwerten.
Dringender Handlungsbedarf besteht an den nachfolgenden Punkten (Stand 2023).
Radwanderweg am Kapellenfleck
Während der Bahndamm mit gleichmäßiger Steigung dem höchsten Punkt zwischen Walkenried und Braunlage entgegensteigt, verliert der paralelle Waldweg zunächst wieder an Höhe, um dann umso steiler bergan zu steigen.
An dieser Stelle wird deutlich, dass es ein großer Vorteil ist, die aufwändig dem Gelände und den Steigungsverhältnissen angepassten alten Bahntrassen zu nutzen.
Vielleicht kann man auch an dieser Stelle die etwa 250 m Bahndamm wiederherstellen. Bäume stehen inzwischen weder auf demBahndamm – noch in der näheren Umgebung.
Ausgebaut und wieder am zuwachsen
Um den Radlern den Berg vor der alten Haltestelle Kaiserweg an der L 600 zu ersparen, hatte man den zugewachsenen Einschnitt am höchsten Punkt der Strecke freigeräumt und dick aufgeschottert.
Da aber der Richtung Brunnenbachsmühle weiterführende Bahndamm (siehe vorstehend) nicht als Radweg hergerichtet wurde, ist der Wiedereinstieg in den Orginal-Radweg an diesem Punkt aus beiden Richtungen nur schwer zu finden – und so wird doch auf dem breiten Forstweg mühsam über die Bergkuppe geradelt und einer der schönsten Wegabschnitte mit dem Perspektivwechsel gen Südharz am Scheitelpunkt glatt verpasst.
Auf dem Bild stehen in der Zufahrt aus Richtung Brunnenbachsmühle sogar Gerätschaften. Mal ehrlich: Ein ignorantes und gegenüber dem Radler rücksichtsloses Verhalten: Muss das so sein? Das ginge hier auch ganz leicht anders).
Niemand würde hier die Fortsetzung des Radweges auf der Originaltrasse vermuten. Schwer zu finden, schwer passierbar – so wächst der einst aufwändig wieder hergerichtete Weg wieder zu. Ein Jammer!
Der Fahrrad-Weitwurf-Parcours
Es ist mühevoll, Fahrräder – erst recht E-Bikes – über diese sich etwa 1,5 m erstreckende Distanz zu heben.
Wer auch immer auf die Idee kam, den offiziellen Verlauf des Südharz-Eisenbahn-Familien-Radwanderweges ganz offensichtlich mit Vorsatz so zu blockieren – was denkt sich so jemand dabei?
Mit einem Kinder-Fahrradanhänger ist hier kein Durchkommen.
Auch hier lässt sich schnell Abhilfe schaffen – vor allem aber sollte sich so etwas nicht wiederholen.
An dieser Stelle beginnt der zugewachsendste Abschnitt des vor Jahren aufwändig geräumten und neu geschotterten Radwanderweges.
Der höchste Punkt der gesamten Bahnstrecke (601 m ü. N.N.) liegt in Sichtweite der Baumstämme in einem Einschnitt. –
Einschnitt Eselstieger Grund
Wie im Weinglastal am Bahnhof Stöberhai wurde auch am Eselstieger Grund mit einer 180 Grad Kurve ein Richtungswechsel der Bahntrasse vollzogen, um durch Bergumfahrungen an Höhe zu gewinnen.
Der zugewachsene Einschnitt wurde beim Ausbau des Radwanderweges komplett freigelegt und geschottert.
Heute ist der Weg durch umgestürzte Bäume (nur wenige Meter am Anfang) unbefahrbar geworden. Anstatt diese zu räumen, wird der Wegabschnitt mt Hinweis auf die Gefahrenlage gesperrt.
Doch gerade der 15 m tiefe Felseinschnitt durch den hier aufgeschlossenen Tanner Grauwackenzug machte deutlich, dass die Südharz-Eisenbahn eine Bergbahn war wie im Harz keine andere zu finden war. Keine andere Strecke war so gewunden. Und immerhin: Der höchste Punkt der Harzquerbahn liegt 60 m tiefer als jener der Südharz-Eisenbahn.
Im Sommer durch den feuchten, kühlen Einschnitt zu kommen, war immer ein außerordentliches, spürbares Erlebnis.
Der Einschnitt selbst zeigt sich aufgeräumt. Ein querliegender Baum ist zu entfernen, einige Grauwackebrocken sind auf die Bahntrasse nachgerutscht. Das geschah in über 60 Jahren Bahnbetrieb immer wieder.
Die hohen, abgeschrägten Felswände lassen die gewaltigen Felsarbeiten beim Bahnbau erahnen. Doch ohne dieses Felsloch hätte die enge Kehre im oberen Talgrund keinen Raum gehabt.
Der Anschluss an den außen herum frührenden Forstweg war immer holprig und steil, da der Bahndamm heute den Damm des Fischteiches bildet und dieser vermutlich privater, nicht nutzbarer Grund ist.
Ob sich daran etwas ändern lässt?
Altes Forsthaus Wieda
Direkt am nördlichen Ortseingang der Ortschaft Wieda versperrt eine Kette die einstige Bahntrasse – eine Wiesenfläche liegt auf dem ehemaligen Bahndamm.
Das Grundstück gehört zum ehemaligen Forsthaus, das sich heute in Privatbesitz befinden.
Gefährlich ist die abschüssige Wegstrecke, die direkt auf die glücklicherweise schwach frequentierte L 600 hinab führt, insbesondere mit Kindern in den ersten Jahren des „selbst fahrens“ nicht ganz ungefährlich. Und für alle anderen mit Steigung und Fahren auf der Straße verbunden. Wegen einer Wiese…
Es wäre schön, hier den Radweg wieder auf der alten Trasse über die Wiese vor dem Forsthaus führen zu können.
Kurz bergauf und bergab...
Zwischen Kurpark und Bohlweg zieht sich ein einziges Grundstück über den ehemaligen Bahndamm. Der Radler ist gewungen, sein Rad steil bergauf und gleich danach wieder bergab zu schieben. Mit Fahrradanhänger für die Jüngsten durchaus ein Problem, das einem den Familien-Radwanderweg an dieser Stelle schon ganz ordentlich verleiden kann.
Es ist schade, dass offenbar einst ganz vereinzelte Teile der Bahntrasse in private Hand übertragen wurden, wo doch einst eigentlich ein straßenabseitiger Weg aus der Bahntrasse werden sollte.